Abgasskandal : Ein VW-Techniker hat schon 2011 gewarnt
Ein VW-Techniker hat schon im Jahr 2011 vor illegalen Praktiken im Zusammenhang mit Abgaswerten gewarnt. Dies ist nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung aus Aufsichtsratskreisen einem ersten Prüfbericht der internen Revision des Konzerns zu entnehmen. Den Kontrolleuren waren diese Ergebnisse demnach am Freitag in ihrer Sitzung vorgelegt worden, ohne dass geklärt wurde, warum die Warnung seinerzeit ohne Folgen blieb und wer alles davon erfahren hat.
Der VW-Aufsichtsrat engagiert externe Ermittler, weil die interne Prüfung keine rückhaltlose Aufklärung garantiere. Damit wird die amerikanische Kanzlei Jones & Day beauftragt. Der Konzern wollte dies auf Anfrage der F.A.S. nicht offiziell bestätigen, da es noch keine Verträge gebe.
Winterkorn soll nicht lange in der Porsche-Holding bleiben
Am Donnerstag kam es in der Aufsichtssitzung der Porsche SE in Wolfsburg nach F.A.S.-Informationen zum ersten Aufeinandertreffen von Martin Winterkorn und Ferdinand Piëch, seit Piëch im Krach alle Ämter bei VW niedergelegt hat. Die Zukunft von Winterkorn als Vorstandsvorsitzender der Porsche-Holding sei in dieser Sitzung nicht erörtert worden, berichtet die Sonntagszeitung.
Es sei nach Ansicht mehrerer Beteiligter allerdings undenkbar, dass er diesen Posten länger bekleide und als VW-Großaktionär die Aufarbeitung des Skandals begleite, für den er mit dem Rücktritt als VW-Chef die Verantwortung übernommen hat.